Ech krut firun kuerzem matgedeelt, dass den Artikelen vorraussiichtlech am Hierscht am lëtzeboieschen Magazin "Télécran" publizéiert gëtt.
Ech wëll ierch main Artikel awer gäeren elo schon präsentéieren. Vill Spaass.
For the moment, I'm also publishing on another blog, (www.flyingtothenorth.blogspot.com), where I'm writing about my experiences at Lofoten Islands in Norway.
I wrote an article too, which will be published in the luxemburgish magazine "Télécran, estimated in autumn.
But for you, I'm not going to keep it back until autumn. Have fun!
Lofoten
– Land der Kontraste
Die
Menschen zieht es öfters in den sonnigen, heißen Süden als in den
kalten, grauen Norden. Dort ist die Gegend schöner und die Menschen
glücklicher. Der Meinung war ich auch immer, doch ich wurde eines
besseren belehrt, als ich zum ersten Mal auf den Lofoten
landete.
„Mit
all seinen Sinnen genießen“, so scheint das Motto des
Inselarchipels zu lauten.
Auf
diesen norwegischen Inseln kommen Naturfreunde ins Schwärmen. Vom
Festland durch den Vestfjord getrennt, bestehen die Lofoten aus 80
Inseln die 100 bis 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegen.
Seit 6000 Jahren leben Menschen auf den Lofoten. Sie lebten auch
damals schon vom Fischfang. Heute ist Stockfisch die Spezialität des
Inselarchipels. Auf Norwegisch Torrfisk genannt, wird Dorsch oder
Kabeljaufisch den Sommer über getrocknet und dann weltweit
verschifft. Wer keinen Fisch in Norwegen isst, der ist selber Schuld.
Ich aß den besten Fisch meines jungen Lebens. Doch jetzt erstmal zum
Anfang unserer Reise.
Wir
fliegen über unendliche Gewässer und beeindruckende,
mehrfarbig-schimmernde Berge. Der Gedanke was passiert, wenn wir
jetzt hier abstürzen, besteht natürlich, denn wir sitzen, zusammen
mit ungefähr zehn anderen Passagieren, in einem kleinen
dröhnenden Propellerflugzeug. Das soll wohl ein Vorgeschmack
darauf sein, was uns die nächsten Tage erwartet.
Die
Landung erfolgt jedoch weich und sicher. Schnurstracks und aus
Gewohnheit machen wir uns auf den Weg zur Gepäckausgabe, die sich,
normalerweise außerhalb der Ankunftshalle befindet. Hier nicht. Das
Gepäck muss eigenhändig, aus einem Wagen, in einer Art Garage
abgeholt werden. Großes Erstaunen erfasst uns, das sofort von einem
Lachen abgelöst wird. Uns wird klar, hier scheint die Welt noch
etwas anders zu drehen als bei uns.
Mit
dem Taxi geht es zu unserem ersten Stopp. Kleiner Tipp: Taxinummer
steht auf der Tür des Flughafens. Andere Möglichkeiten als
Taxifahren oder die 6 Kilometer zu laufen, bestehen nicht.
Über
eine einsame Straße geht es nach Svolvær. Mit 4000 Einwohnern ist
es der größte Ort und Hauptstadt der Lofoten. „Ist es nicht
wunderschön hier“, schwärmt der Taxifahrer von seiner Heimat.
Dann zeigt er mit dem Finger auf das Wahrzeichen der Insel: Die
Svolværgeita. Ein Fels mit zwei Spitzen, die aussehen wie Hörner.
Zwischen den zwei Felsen liegen ungefähr 1,8 Meter. „Dort oben
kann man von einem Felsen zum nächsten springen, das ist der neue
Trend bei den Touristen.“ erklärt uns der Fahrer. „Crazy
People“, fügt er lachend hinzu.
Die
Menschen hier scheinen die Touristen sehr herzlich zu empfangen. Die
Einwohner leben hauptsächlich vom Fischfang, doch der Tourismus hat
in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Jährlich
pilgern 280.000 Naturfreunde auf die Lofoten.
Davon
merken wir allerdings im Moment nichts. Es scheint als wären wir
die Einzigen menschlichen Wesen auf der Insel. Nur die Möwen fliegen
über die wunderhübschen, farbigen Fischerhütten, die „Rorbuer“
genannt werden. Als Unterkunft ist es anzuraten, sich auch eine
Holzhütte zu mieten, damit man dem echten Lebensstil der
Inselbewohner näher kommt.
Auch
ein Ausflug auf einem der vielen Fischerboote ist zu empfehlen. Mit
500 norwegischen Kronen ist man im Rennen und so steigen wir schon am
Nachmittag auf die schaukelnde MS Orca. Ein Karl-Dall-Verschnitt
empfängt uns mit Seemannsblick und einem schüchternen Lächeln.
Hans ist der Besitzer des Bootes und er fährt regelmäßig mit den
Touristen auf das offene Meer hinaus.
Neben
ihm sind noch zwei weitere Crew-Mitglieder an Bord. Allerdings keine
bärtigen, rauen Norweger, sondern zwei gepflegte Frauen, die ihr
Fach zu verstehen scheinen. Hier scheint sowieso alles anders zu
funktionieren.
Das
Abenteuer geht los. Etwas windig fahren wir mit hoher Geschwindigkeit
auf die weite See hinaus. Auf der drei- bis vierstündigen Fahrt hat
man die Möglichkeit zu angeln, Seeadler zu beobachten und sogar zu
füttern und in manchen Monaten lassen sich sogar Wale blicken.
Nebenbei besichtigt man den bekannten Trollfjord. Umgeben vom
gigantischem Bergpanorama scheint er mystischer als alle andere
Fjorden. Dabei ist er auch einer der schwierigsten Punkte für die
Schiffsfahrer. Der Eingang zum Fjord ist nur 100 Meter breit. Doch
die Seemänner wollen, trotz allem, den Touristen diese Stelle nicht
vorenthalten.
Für
seekranke Menschen gibt es andere Möglichkeiten die unendliche
Schönheit der Insel zu entdecken und zu genießen. Radeln,
Bergwandern und Ausflüge zu benachbarten Orten bieten sich an.
Um
weiter zu reisen, nehmen wir den öffentlichen Bus, der uns nach
einer halbstündigen Fahrt in der kleinen Hafenstadt Henningsvær
absetzt. Die Rezeptionnistin im Hotel versucht uns klarzumachen,dass
im Oktober tote Hose ist. Busse fahren auch fast keine. Uns bleibt
keine andere Wahl als ein Auto zu mieten.
Der
hohe Preis für das angemietete Auto hat sich gelohnt. Wir fahren
Richtung Unstad, einem Surfspot, bekannt unter Wellenreitern. Die
Fahrt dorthin führt über die Europastraße 10, die
Hauptverkehrsader. Kurvig windet sich die Straße. Zwischendurch
bieten sich zahllose Fotostopps an. Eigentlich könnte man von jeder
Ecke ein Foto machen. Alles sieht so gleich und doch anders aus. Zum
Greifen nah und doch so fern scheinen die hohen Gebirgsfelsen. Sie
umschließen die wunderschönen Buchten. Was für ein Anblick. Noch
mehr lohnt sich die Fahrt zu den einzelnen Küstenabschnitten. Zum
Beispiel das Dörfchen „Hov“ in der Gemeinde Gimsøy.
Wir
sind auf Anhieb verzaubert. Südsee-Feeling gibt es auch hier. Vor
uns liegt ein weiß-sandiger Strand mit türkisblauem Wasser. Hier
liegt das wahre Paradies. Man hat zwei in eins. Wunderschöne Strände
umgeben von einer beeindruckenden Bergkulisse. Hier bemerkt man
wieder, wie kontrastreich diese Gegend ist.
Mit
einem weiteren öffentlichen Bus geht es von Leknes aus nach Reine,
Zentrum der Gemeinde Moskenes. Trotz der abgelegenen Lage, ist es
wegen seiner Schönheit ein Touristenmagnet. Schon die zwei-stündige
Fahrt dorthin begeistert uns. Auf dieser Strecke entfaltet die Natur
ihre ganze Schönheit. Weiße Strände, farbige Holzhäuser, Wald und
Gebirge, wie einer Märchenwelt entsprungen.
Aus
unserem Rorbuer, das im Städtchen Hamnøya,
neben Reine liegt, haben wir einen fantastischen Ausblick auf den 800
Meter hohen Zackenfelsen der Lofotenwand, der auf über 3,5 Millionen
Jahre geschätzt wird. Es gibt auch einige Wanderwege hinauf zu den
Gipfeln, die allerdings nur mit professionellen Wanderkarten
bestiegen werden sollten.
Wer
nicht ganz schwindelfrei ist, der kann die Straße entlang laufen und
den herrlichen Ausblick genießen. Uns geht wandern nicht schnell
genug. Wir leihen uns Fahrräder und düsen damit die fast
unbefahrene Straße auf und ab. Am Ende der Straße, nach ungefähr
11 Kilometern, liegt das
100-Seelen
Dorf „Å“.
Der südlichste Teil der Lofoten scheint im Oktober wie ausgestorben,
doch in den Sommermonaten wimmelt es hier nur so von Besuchern. Wie
eigentlich alles auf den Lofoten, wirkt es wie ein einziges Museum.
Am
Ende unserer Reise und zurück in der Zivilisation, waren wir, wie
unsere Vorreiter, von der herrlichen, wilden Natur verzaubert. Das
Schauspiel der Natur. Diese scheinbare Märchenwelt. Eine Kulisse wie
aus einem Gemälde entsprungen. Vielleicht entspricht dieser Ort
wirklich nur unserer Fantasie oder es waren die Trolle, die uns
Zauberstaub in die Augen gepustet haben. Wer weiß das schon...
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