Montag, 8. Juli 2013

Flying to the north!

Wéi verschidden Leit schon matkritt hun, schreiwen ech niewenbei nach un engem aaneren Blog (www.flyingtothenorth.blogspot.com), den sech ëm eng Rees an den schéinen Norden dréint. Fir méi genau ze sin handelt ët sech dobai ëm d'Lofoten (Inselen an Norwegen).
Ech krut firun kuerzem matgedeelt, dass den Artikelen vorraussiichtlech am Hierscht am lëtzeboieschen Magazin "Télécran" publizéiert gëtt.
Ech wëll ierch main Artikel awer gäeren elo schon präsentéieren. Vill Spaass.

For the moment, I'm also publishing on another blog, (www.flyingtothenorth.blogspot.com), where I'm writing about my experiences at Lofoten Islands in Norway.
I wrote an article too, which will be published in the luxemburgish magazine "Télécran, estimated in autumn.
But for you, I'm not going to keep it back until autumn. Have fun!



Lofoten – Land der Kontraste

Die Menschen zieht es öfters in den sonnigen, heißen Süden als in den kalten, grauen Norden. Dort ist die Gegend schöner und die Menschen glücklicher. Der Meinung war ich auch immer, doch ich wurde eines besseren belehrt, als ich zum ersten Mal auf den Lofoten landete.
Mit all seinen Sinnen genießen“, so scheint das Motto des Inselarchipels zu lauten.



Auf diesen norwegischen Inseln kommen Naturfreunde ins Schwärmen. Vom Festland durch den Vestfjord getrennt, bestehen die Lofoten aus 80 Inseln die 100 bis 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegen. Seit 6000 Jahren leben Menschen auf den Lofoten. Sie lebten auch damals schon vom Fischfang. Heute ist Stockfisch die Spezialität des Inselarchipels. Auf Norwegisch Torrfisk genannt, wird Dorsch oder Kabeljaufisch den Sommer über getrocknet und dann weltweit verschifft. Wer keinen Fisch in Norwegen isst, der ist selber Schuld. Ich aß den besten Fisch meines jungen Lebens. Doch jetzt erstmal zum Anfang unserer Reise.

Wir fliegen über unendliche Gewässer und beeindruckende, mehrfarbig-schimmernde Berge. Der Gedanke was passiert, wenn wir jetzt hier abstürzen, besteht natürlich, denn wir sitzen, zusammen mit ungefähr zehn anderen Passagieren, in einem kleinen dröhnenden Propellerflugzeug. Das soll wohl ein Vorgeschmack darauf sein, was uns die nächsten Tage erwartet.

Die Landung erfolgt jedoch weich und sicher. Schnurstracks und aus Gewohnheit machen wir uns auf den Weg zur Gepäckausgabe, die sich, normalerweise außerhalb der Ankunftshalle befindet. Hier nicht. Das Gepäck muss eigenhändig, aus einem Wagen, in einer Art Garage abgeholt werden. Großes Erstaunen erfasst uns, das sofort von einem Lachen abgelöst wird. Uns wird klar, hier scheint die Welt noch etwas anders zu drehen als bei uns.

Mit dem Taxi geht es zu unserem ersten Stopp. Kleiner Tipp: Taxinummer steht auf der Tür des Flughafens. Andere Möglichkeiten als Taxifahren oder die 6 Kilometer zu laufen, bestehen nicht.

Über eine einsame Straße geht es nach Svolvær. Mit 4000 Einwohnern ist es der größte Ort und Hauptstadt der Lofoten. „Ist es nicht wunderschön hier“, schwärmt der Taxifahrer von seiner Heimat. Dann zeigt er mit dem Finger auf das Wahrzeichen der Insel: Die Svolværgeita. Ein Fels mit zwei Spitzen, die aussehen wie Hörner. Zwischen den zwei Felsen liegen ungefähr 1,8 Meter. „Dort oben kann man von einem Felsen zum nächsten springen, das ist der neue Trend bei den Touristen.“ erklärt uns der Fahrer. „Crazy People“, fügt er lachend hinzu.

Die Menschen hier scheinen die Touristen sehr herzlich zu empfangen. Die Einwohner leben hauptsächlich vom Fischfang, doch der Tourismus hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Jährlich pilgern 280.000 Naturfreunde auf die Lofoten.

Davon merken wir allerdings im Moment nichts. Es scheint als wären wir die Einzigen menschlichen Wesen auf der Insel. Nur die Möwen fliegen über die wunderhübschen, farbigen Fischerhütten, die „Rorbuer“ genannt werden. Als Unterkunft ist es anzuraten, sich auch eine Holzhütte zu mieten, damit man dem echten Lebensstil der Inselbewohner näher kommt.

Auch ein Ausflug auf einem der vielen Fischerboote ist zu empfehlen. Mit 500 norwegischen Kronen ist man im Rennen und so steigen wir schon am Nachmittag auf die schaukelnde MS Orca. Ein Karl-Dall-Verschnitt empfängt uns mit Seemannsblick und einem schüchternen Lächeln. Hans ist der Besitzer des Bootes und er fährt regelmäßig mit den Touristen auf das offene Meer hinaus.
Neben ihm sind noch zwei weitere Crew-Mitglieder an Bord. Allerdings keine bärtigen, rauen Norweger, sondern zwei gepflegte Frauen, die ihr Fach zu verstehen scheinen. Hier scheint sowieso alles anders zu funktionieren.

Das Abenteuer geht los. Etwas windig fahren wir mit hoher Geschwindigkeit auf die weite See hinaus. Auf der drei- bis vierstündigen Fahrt hat man die Möglichkeit zu angeln, Seeadler zu beobachten und sogar zu füttern und in manchen Monaten lassen sich sogar Wale blicken. Nebenbei besichtigt man den bekannten Trollfjord. Umgeben vom gigantischem Bergpanorama scheint er mystischer als alle andere Fjorden. Dabei ist er auch einer der schwierigsten Punkte für die Schiffsfahrer. Der Eingang zum Fjord ist nur 100 Meter breit. Doch die Seemänner wollen, trotz allem, den Touristen diese Stelle nicht vorenthalten.

Für seekranke Menschen gibt es andere Möglichkeiten die unendliche Schönheit der Insel zu entdecken und zu genießen. Radeln, Bergwandern und Ausflüge zu benachbarten Orten bieten sich an.

Um weiter zu reisen, nehmen wir den öffentlichen Bus, der uns nach einer halbstündigen Fahrt in der kleinen Hafenstadt Henningsvær absetzt. Die Rezeptionnistin im Hotel versucht uns klarzumachen,dass im Oktober tote Hose ist. Busse fahren auch fast keine. Uns bleibt keine andere Wahl als ein Auto zu mieten.

Der hohe Preis für das angemietete Auto hat sich gelohnt. Wir fahren Richtung Unstad, einem Surfspot, bekannt unter Wellenreitern. Die Fahrt dorthin führt über die Europastraße 10, die Hauptverkehrsader. Kurvig windet sich die Straße. Zwischendurch bieten sich zahllose Fotostopps an. Eigentlich könnte man von jeder Ecke ein Foto machen. Alles sieht so gleich und doch anders aus. Zum Greifen nah und doch so fern scheinen die hohen Gebirgsfelsen. Sie umschließen die wunderschönen Buchten. Was für ein Anblick. Noch mehr lohnt sich die Fahrt zu den einzelnen Küstenabschnitten. Zum Beispiel das Dörfchen „Hov“ in der Gemeinde Gimsøy.

Wir sind auf Anhieb verzaubert. Südsee-Feeling gibt es auch hier. Vor uns liegt ein weiß-sandiger Strand mit türkisblauem Wasser. Hier liegt das wahre Paradies. Man hat zwei in eins. Wunderschöne Strände umgeben von einer beeindruckenden Bergkulisse. Hier bemerkt man wieder, wie kontrastreich diese Gegend ist.

Mit einem weiteren öffentlichen Bus geht es von Leknes aus nach Reine, Zentrum der Gemeinde Moskenes. Trotz der abgelegenen Lage, ist es wegen seiner Schönheit ein Touristenmagnet. Schon die zwei-stündige Fahrt dorthin begeistert uns. Auf dieser Strecke entfaltet die Natur ihre ganze Schönheit. Weiße Strände, farbige Holzhäuser, Wald und Gebirge, wie einer Märchenwelt entsprungen.

Aus unserem Rorbuer, das im Städtchen Hamnøya, neben Reine liegt, haben wir einen fantastischen Ausblick auf den 800 Meter hohen Zackenfelsen der Lofotenwand, der auf über 3,5 Millionen Jahre geschätzt wird. Es gibt auch einige Wanderwege hinauf zu den Gipfeln, die allerdings nur mit professionellen Wanderkarten bestiegen werden sollten.

Wer nicht ganz schwindelfrei ist, der kann die Straße entlang laufen und den herrlichen Ausblick genießen. Uns geht wandern nicht schnell genug. Wir leihen uns Fahrräder und düsen damit die fast unbefahrene Straße auf und ab. Am Ende der Straße, nach ungefähr 11 Kilometern, liegt das
100-Seelen Dorf „Å“. Der südlichste Teil der Lofoten scheint im Oktober wie ausgestorben, doch in den Sommermonaten wimmelt es hier nur so von Besuchern. Wie eigentlich alles auf den Lofoten, wirkt es wie ein einziges Museum.

Am Ende unserer Reise und zurück in der Zivilisation, waren wir, wie unsere Vorreiter, von der herrlichen, wilden Natur verzaubert. Das Schauspiel der Natur. Diese scheinbare Märchenwelt. Eine Kulisse wie aus einem Gemälde entsprungen. Vielleicht entspricht dieser Ort wirklich nur unserer Fantasie oder es waren die Trolle, die uns Zauberstaub in die Augen gepustet haben. Wer weiß das schon...



















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